Riesling
DIE typische weiße Rebsorte in Deutschland, bevorzugt in den mittleren und nördlicheren Anbaugebieten. Um die rieslingeigene, rassige Säure ausbilden zu können, brauchen die Rebstöcke nicht nur viel Sonne am Tag, sondern auch Abkühlung in der Nacht. Somit bietet der Mittelrhein optimale Bedingungen für elegante und mineralische Weine. Der Riesling hat zudem die Eigenschaft, im Geschmack viel von seiner Umgebung zu zeigen und je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedliche Aromen hervorzubringen. Wir bauen auf mehr als 50% unserer Rebfläche und in allen drei Orten Riesling an, der vollkommen unterschiedlich schmeckt.
Elbling
Die älteste europäische Weißweinsorte, die schon die Römer anbauten. Im 18. Jahrhundert lief der Riesling ihm nicht ganz zu Unrecht den Rang ab. Aus Elbling lässt sich ein trockener, unkomplizierter Wein keltern, der sich aufgrund seiner Säurestruktur und leichten Frucht hervorragend zur Versektung eignet. Unsere Elblingreben stehen im „Pfaffenröttchen“ und sind am nördlichen Mittelrhein eine Seltenheit.
Früher Gelber Malinger
Eine nahezu unbekannte Sorte, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich gezüchtet wurde. Ins Siebengebirge kam sie kurze Zeit später und wurde hier häufig als Spalierwein vor Häusern gepflanzt. Der Frühe Gelbe Malinger ist eine sehr frühe Sorte, die fruchtige, säurearme Weine ergibt. In Deutschland gibt es außer uns noch einen Winzer an der Ahr, der diese Sorte anbaut. Wir bauen den Malinger im Holzfass aus, was ihm eine burgundische Note verleiht.
Spätburgunder
Der König der Rotweine! Eine sehr alte Sorte, die aufgrund der Klimaerwärmung in Deutschland immer bessere Resultate erzielt. Wir bauen den Spätburgunder mindestens ein Jahr im Holzfass aus. Der Spätburgunder hat über 20 verschiedene Klone (Varianten), die zu ganz unterschiedlichen Weinen führen. Spätburgunderklone können hellrote, hocharomatische Weine, oder aber auch tiefdunkle, tiefgründige Weine ergeben. Bei uns wächst Spätburgunder im Dollendorfer „Pfaffenröttchen“ und – seit 2023 – auch im Dattenberger Getrudenberg – gegenüber der Ahrmündung und mit Blick ins Ahrtal.
Frühburgunder
Eine Mutation des Spätburgunder, eine schwierige Sorte! Früher reifend, kleinbeeriger, mit wenig Ertrag und viel empfindlicher als der Spätburgunder. In guten Jahren entsteht ein hocharomatischer, eleganter Wein, der seinesgleichen sucht. Den Frühburgunder setzen wir nur auf gebrauchte Eichenfässer, um die feinen Aromen nicht mit dem Tannin des Fasses zu überdecken. Unser Frühburgunder wächst im Dollendorfer „Pfaffenröttchen“.
Dornfelder
Eine Rebsorte, die durch Kreuzung erst Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Sie wurde aufgrund ihrer Farbintensität vorwiegend als Deckwein in Cuvees eingesetzt. Die Weine sind in der Regel sehr mild und fruchtig. Wir erzeugen daraus einen trockenen Rosé, der mit ein wenig Holz Bekanntschaft gemacht hat und einen Rotwein, der mit relativ hohem Mostgewicht gelesen und dann für einige Monate in Barriques ausgebaut wurde. Der Dornfelder steht im Dattenberger Gertrudenberg.
Schwarz-blauer Riesling und blauer Arbst
Die Idee, diese beiden alten Rebsorten zu pflanzen, kam bei der Beschäftigung mit der Arbeit von Ulrich Martin und Andreas Jung in Gundheim. Beide „graben“ seit Jahrzehnten alte Rebsorten aus, die oftmals aus Ländern am Schwarzen Meer nach Europa gebracht wurden, hier zunächst prächtig gediehen und im Zuge der „kleinen Eiszeit“ wieder nahezu ausstarben. Ersten Erfahrungen zeigen, dass sich sehr hochwertige Rotweine herstellen lassen. Gleichzeitig sind die dickschaligen Beeren widerstandsfähig gegen Hitze und Fäulnis.
Wir haben beide Sorten 2021 auf einer Fläche im Oberdollendorfer Stappenberg gepflanzt, werden sie gemeinsam lesen und als gemischten Satz vinifizieren.
Kerner
Eine Kreuzung zwischen rotem Trollinger und Riesling, die süffige, fruchtige Weine hervorbringt. Der Kerner war in Deutschland viele Jahrzehnte sehr beliebt, aktuell ist er etwas in Vergessenheit geraten. Unser Kerner wächst in der Leutesdorfer Gartenlay.
Auxerrois
Eine Burgunderrebsorte, die langsam an Bedeutung zunimmt. Die meisten Pflanzungen finden sich im Elsass, Luxemburg und an der Obermosel. Es handelt sich um eine Kreuzung zwischen Pinot und Heunisch. Geschmacklich liegt der Auxerrois zwischen der Breitbeinigkeit des Grauburgunders und der Eleganz des Weißburgunders. Die Sorte eignet sich hervorragend für den Ausbau im Holzfass und als Sekt. Wir haben den Auxerrois 2023 im Dattenberger Gertrudenberg gepflanzt.
Souvignier gris
Unser erster, aber wahrscheinlich nicht letzter Versuch mit pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWIs). 1983 im Weinbauinstitut in Freiburg gezüchtet, ist der Souvinier gris mittlerweile in Deutschland die häufigste gepflanzte pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte. Geschmacklich kann die Rebsorte mit guten Grauburgunderklonen mithalten. Den Souvignier gris haben wir 2023 im Dattenberger Gertrudenberg gepflanzt.
