Unsere Lagen

Wir bewirtschaften Weinbauflächen auf über 35 Rheinkilometern im Weinbaugebiet Mittelrhein in Oberdollendorf, Niederdollendorf, Dattenberg und Leutesdorf. Jede dieser Lagen bringt eigenständige klimatische und geologische Bedingungen mit sich, die Auswirkungen auf das Wachstum der Reben und den Geschmack des Weins haben.

Der Oberdollendorfer Stappenberg

Unsere kleinste Lage und ein Kuriosum.

Nachdem immer mehr günstige italienische und spanische Weine auf den Markt drängten, brach der Absatz heimischer Weine ein.

Unsere neuen Weinreben im Oberdollendorfer Stappenberg wachsen und gedeihen

So wurde der Weinbau am Stappenberg in den 1960er Jahren aufgegeben und die Flächen in Bauland umgewandelt. Eine kleine, nach Westen ausgerichtete Fläche im Wohngebiet blieb jedoch unbebaut.

Dieses Grundstück wurde von uns gerodet und 2021 mit den alten Rebsorten blauer Arbst und schwarz-blauer Riesling bepflanzt. Eine Verbeugung vor den alten Zeiten.

Der Niederdollendorfer Heisterberg

Unser Hausberg

Die heutige Weinbergfläche in Niederdollendorf hat eine uralte Weinbautradition. Die Lage geht auf ein Weingut des Zisterzienserklosters Heisterbach zurück, das als „Pfaffenröttchen“ bezeichnet wurde. Erstmals erwähnt wurde es 1329 als „Paffinroyt“ (Pfaffenrodung) und umfasste damals eine Weinbaufläche von etwa zwei Morgen.

Im 19. Jahrhundert hatte das Pfaffenröttchen einige wechselnde Besitzer bis es 1919 in den Besitz des Industriellen Ottmar Edwin Strauss gelangte, der die Weinanbaufläche vergrößern ließ.

1939 erwarb die Provinzialverwaltung der Rheinprovinz das Weingut, um dort ein Erziehungsheim unterzubringen. Personal und Bewohner der Anstalt bewirtschafteten die Weinberge bis 1953 der Landschaftsverband Rheinland neuer Eigentümer wurde. Die Weinflächen übernahm nun der Winzerverein Oberdollendorf.

Unterhalb des geschichtsträchtigen Petersberg thronen die Weinreben unseres Hausberges in bester Rheinlage

In den 1970er Jahren kam es zu einer Flurbereinigung, die jedoch nicht verhindern konnte, dass der Weinanbau aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit 1983 eingestellt wurde.

2002 wurde die Weinlage Niederdollendorfer Heisterberg wieder bestockt. Seit 2015 bewirtschaften wir diese wunderbare Fläche, die nach Südosten ausgerichtet ist. Der Boden besteht größtenteils aus tonhaltigem Lehm.
Hier gibt es die Rebsorten Riesling, Elbling, Früher Gelber Malinger, Spätburgunder und Frühburgunder.

Der Dattenberger Gertrudenberg

Der Rheinhöhenort Dattenberg liegt auf der rechten Rheinseite südlich von Linz.

Der Name des Weinberges geht auf ein altes klösterliches Hofgut zurück, den Gertrudenhof der belgischen Abtei Nivelles.
Die Lage ist nach Süd-Westen ausgerichtet, der Boden besteht aus Grauwacke, durchsetzt von tonhaltigem Lehm. Der Gertrudenberg bringt mittelschwere Weine mit ausgeprägter Frucht hervor.

Der Dattenberger Gertrudenberg – ein Weinberg mit langer Tradition

Hier stehen über 50 Jahre alte Rieslingreben sowie Dornfelder. 2023 haben wir den Weinberg erweitert und Spätburgunder, Auxerrois und Souvignier gris gepflanzt.

Die Leutesdorfer Gartenlay

Eine uralte Weinbautradition: 588 gibt es den ersten Nachweis für Weinbau in Leutesdorf.

Bis in die 1950er Jahre hatte Leutesdorf fast 60 ha Rebflächen, wovon heute noch etwas über 20 ha vorhanden sind. Die Böden sind stark mit Verwitterungsschiefer durchsetzt, der den Weinen eine mineralische Note verleiht. Leider wurden 2006 die drei Einzellagen Forstberg, Gartenlay und Rosenberg, die ganz unterschiedliche Typizitäten aufweisen, in der Lage Gartenlay zusammengefasst.

Unser Weinberg Leutesdorfer Gartenlay oberhalb des beschaulichen Weinortes Leutesdorf

Unsere Flächen sind auf alle drei alten Lagen verteilt. Im Rosenberg bewirtschaften wir zwei Parzellen, die mit alten Rieslingreben bestockt sind. Im Forstberg bearbeiten wir zwei größere Flächen mit Riesling. Ein mit Kerner bestockter Weinberg befindet sich in der Gartenlay. Und – zuletzt hinzugekommen – ist die einzige Parzelle wurzelechten Rieslings am nördlichen Mittelrhein. Dieser Weinberg wurde 1892 gepflanzt. Da die damalige Besitzerin in den 1970er Jahren die Flurbereinigung verweigerte, blieb der alte Rebbestand erhalten und befindet sich heute im Besitz der Enkelin des Mannes, der die Rieslingstöcke pflanzte.